Neue Wege – Wintersemester 2013/14
Ein Programm für ein Orchesterkonzert auszuwählen ist nicht ohne Tücken. Man muss vor allem beachten, dass die Musiker, die sich mit den ausgewählten Werken über ein Semester hin beschäftigen, Freude und Herausforderungen erfahren wollen, und dass das Publikum etwas Besonderes sucht, aber auch das Bekannte schätzt. Das Programm soll neue Konzertgänger ansprechen, alte Konzertgänger erneut begeistern, etablierten Musikern in jedem Semester einen Grund geben, sich wieder an die Arbeit zu machen und neue InteressentInnen vom Mitmachen überzeugen.
Mit Efrain Oscher
verbindet Nicolai Spieß eine persönliche Bekanntschaft. Als junger Musiker
begleitete Spieß gelegentlich Schüler von Oscher und seiner Lebensgefährtin
Britta Helmke auf dem Klavier. Doch seine Aufmerksamkeit im Hinblick auf die
Orchesterarbeit fiel auf Oscher vor allem durch dessen Werke, die er in
jüngster Zeit schrieb und veröffentlichte, Werke, die u.a. von Musikern der
Berliner Philharmoniker, dem venezolanischen Jugendorchester „Simón
Bolivar“ und anderen bekannten Künstlern aufgeführt wurden.
Mit dem Konzert für Schlagzeug, Soloflöte und großes Orchester dem „Green
Concerto“ stellt Oscher ein Werk vor, welches ein Zusammenspiel und ein
gegenseitiges Entdecken der Soloinstrumente und des Orchesters zulässt – eine
Kompositionsidee, die es bisher so noch nicht gab.
Venezuela – starke Rhythmen und
weiche Flächen, neue Spielformen und eine musikalische Entdeckungsreise. Dem
Weg um die Welt und in die Welt der Musik, schloss sich Joly B. Santos
an. Der Portugiese, der von seinen Landsleuten auch als einer der bedeutendsten
portugiesischen Komponisten des 20. Jahrhunderts bezeichnet wird, lebte von
1924 bis 1988. Santos komponierte eine Vielzahl von Werken verschiedenster
Gattungen. Seine ersten 4 Sinfonien komponierte er in kürzester Zeit, innerhalb
von 3 Jahren zwischen 1947 und 1950. Sinfonie Nr. 5, eine Komposition mit sehr
zeitgenössischem und atonalem Charakter, begann und vollendete Santos erst 16
Jahre später.
Die „Sinfonie Nr. 4 in e-moll“, seine letzte tonale Sinfonie, wurde ein
mächtiges Werk, welches er später noch mit einem alternativen Chorfinale
versah. In allen 4 Sätzen werden die Streicher und Bläser gefordert. Über
eingehende ruhige Melodien geht es zu aufgeregten Passagen, die den Musiker mit
immer anderen Taktformen vorantreibt. Ein beeindruckendes Werk, das viel zu
selten gespielt wird.
Konzertdaten für Bremen
22. Februar 2014 – 19:30 Uhr – Waldorfschule Bremen, Toulerstraße 3
Konzerteinführung: 19 Uhr
Solisten:
Efrain Oscher, Flöte
Sascha Suso, Percussion
Konzertdaten für Mainz
29. Januar 2014 – 19:30 Uhr – Christuskirche Mainz, Kaiserstraße 56
Konzerteinführung: 19 Uhr
Solisten:
Efrain Oscher, Flöte
Sascha Suso, Percussion
Programm
- Libertango – Astor Piazzolla
- Konzert für Schlagzeug, Soloflöte
und großem Orchester – Efrain Oscher, 2013 - Sinfonie Nr. 4 in e-moll – Joly Braga Santos, 1950